Anne Simons | Die Suppen-Apotheke

Anne Simons
Die Suppen-Apotheke
Brühen, Fonds und Essenzen, die heilen und stärken
Hardcover, 208 S., Knaur MensSana HC, München 2016.
ISBN 978-3-426-65789-8

Dem Arzt Hippokrates (ca. 460 – ca. 370 v. Chr.) wird der Satz zugeschrieben: „Eure Lebensmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel Lebensmittel sein.“ Dass die Ernährung nicht nur Krankheiten vorbeugen, sondern auch Heilungsprozesse unterstützen und fördern kann, steht außer Zweifel und ist auch nicht erst unserer Zeit geläufig. Umgekehrt lassen sich ja auch viele seelische Störungen und Erkrankungen an der Art der Ernährung und des Umgangs mit Speisen erkennen.

Zu den seit jeher gebräuchlichen und bewährten Helfern bei körperlicher Schwäche oder auch im Krankheitsfalle gehören Suppen und Brühen – und auch nicht nur die berühmte Hühnersuppe, sondern auch viele andere, sofern sie denn frisch und richtig zubereitet werden und nicht einfach aus der Tüte stammen, wie das heute leider meist der Fall ist. Ein „Fünf-Minuten-Terrine“ ist schon deshalb keine wirkliche Suppe, weil ihr nicht nur die frischen Ingredienzen fehlen, sondern man ihr auch keine Zeit lässt. „Eine langsam gekochte Brühe ist die reinste Gesundheitskur“, schreibt Anne Simons. Zeit ist ja auch ein Faktor beim Essen, gehört zu einer wirkliche Mahkultur – eben auch schon in der Zubereitung. Ein Fünf-Minuten-Terrine, nebenbei am Schreibtisch gelöffelt, gehört zum Abartigsten, was unsere zeitgenössische Esskultur hervorgebracht hat.

Simons gibt nicht nur Rezepte zu einzelnen Suppen-Arten (Kraftsuppe; Knochen- oder Fleischbrühen; Suppen, die das Meer uns schenkt; Suppen aus Getreide; Reissuppe, Gemüsesuppen, Suppen aus Hülsenfrüchten), sie gibt vor jedem Kapitel auch eine Einführung in die Bedeutung dieser Suppen für den Körper und die Gesundheit. Sie nennt am Ende des Buches auch die Bedeutung einzelner Kräuter und Gewürze, zu denen sie dann auch noch ein paar Rezepte anbietet. Ein ausführliches Register, das auch Beschwerden und Krankheiten aufführt, rundet das Buch ab.

Manchmal sind es die einfachen Dinge, über die wir uns scheinbar erhaben fühlen, die uns aber fehlen. Es ginge dem Menschen besser, wenn er mehr ginge, meinte etwa schon Gottfried Seume. Und Anne Simons schreibt am Ende ihres anregenden Buches: „Sparen wir uns das Geld für teure Kosmetika, Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, und essen wir statt dessen eine gesunde und leckere Suppenmahlzeit. Dazu wünsche ich Ihnen einen guten Appetit!“

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