Heiliger im Alltag | Christophorus

Nicht nur an Haus- und Kirchenwänden begegnet sein Bild, sondern auch als Amulett in Autos und als Schaufenster im wahrsten Sinn des Wortes, z. B. in einer Apotheke (Bild unten). Der heilige Christophorus, dessen Gedenktag die Kirche am 24. Juli begeht, ist einer der „Vierzehn Nothelfer“. Sein Anblick sollte vor dem jähen Tod bewahren – deshalb früher seine häufige Darstellung. Als „Christusträger“, was sein Name übersetzt bedeutet, wurde er auch zum Patron der Reisenden, darüber hinaus aber im späten Mittelalter angerufen in verschiedenen Anliegen. Auch zahlreiche Apotheken wurden und sind nach ihm benannt, wohl wegen seines Patronates bei Krankheiten und Seuchen.

Kann ein Heiliger, den es so, wie ihn uns die Legende überliefert, nicht gegeben hat, verehrt und angerufen werden? Oder ist die Christophorus-Plakette, die man noch oder wieder in manchen Autos findet, nur ein magisches Zeichen, ein „Glücksbringer“, wie es auf einer Internet-Brauchtumsseite heißt? Im Blick auf sein Bild kann man bedenken:

Jede Fahrt und Reise ist auch ein Bild unseres Lebens. Das Tagesgebet am Gedenktag des Heiligen spricht von den Gefahren, die uns auf unserem Lebensweg bedrohen, und bittet, dass wir „Christus in uns tragen und mit unseren Weggefährten sicher zum Ziel gelangen, für das wir geschaffen sind“. Der Blick auf Christophorus hilft uns, nie zu vergessen, dass wir noch zu Gott auf dem Weg sind. Christophorus ist Patron eigentlich aller Christen: Christusträger sollte jeder Christ sein. Oft erscheint das, was damit an Konsequenzen verbunden ist, zu schwer, wie in der Legende Christophorus das Kind zu schwer wurde: der Glaube, die Kirche, Gott selbst. Dann wieder erfahren wir, dass wir davon auch gehalten werden und in unserem Dienst an Gott uns letztlich Gott selbst dient.

Ein Blick auf Christophorus ist so immer auch ein Blick auf sich selbst.

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