Unterwegs – im Zeichen der Muschel

Im Zeichen der Muschel: Die sogenannte Jakobsmuschel ist als Firmenlogo so eindeutig, dass in Billy Wilders Filmklassiker „Some like it hot“ („Manche mögen’s heiß“) der Musiker Joe nur eine solche hochhalten muss, um sich der Sängerin Sugar als vermeintlicher „Shell Junior“ zu präsentieren … Die Jakobsmuschel gehört zu den weitest verbreiteten und bekannten Markenzeichen in der Werbung, die sogar ohne einen Firmennamen auskommen. Ihre Geschichte geht zurück auf das Londoner Handelshaus Samuel & Co, das u. a. mit Ziermuscheln handelte, später sein Geschäft erweiterte und für die Firma, die hauptsächlich Muscheln und Lampenöl beförderte, einen Namen suchte: Shell Transport und Trading Company Ltd.

https://blog.leoprinting.de/blog/shell-und-die-muschel

Aber auch im religiösen Zusammenhang ist die Jakobsmuschel zu einem bekannten Logo geworden, das historisch noch viel weiter zurück reicht. Stilisiert ist sie das Kennzeichen für den Jakobsweg und als Muschel schmückte sie schon in früheren Jahrhunderten Hüte oder Kleidung der Jakobspilger.

Jakobspilger (1568)

Wollte man die Monate des liturgischen Kalenders nach Charakteristika seiner Heiligen ordnen, so käme dem Monat Juli das Motiv des „Unterwegsseins“ zu. Nicht weil er oft und vielerorts in die Urlaubszeit fällt, sondern weil mehrere Heilige, deren Gedächtnis im Juli begangen wird, sich als Menschen erweisen, die sich im Glauben an Gott aufgemacht haben. Das beginnt am 2. Juli mit Maria, die „über’s Gebirg“ ging, zu ihrer Verwandten Elisabet; das Fest „Mariä Heimsuchung“ erinnert daran. Der Apostel Thomas (3. Juli) wird meist nur als zweifelnder Augenzeuge der Auferstehung gesehen, doch das Glaubensbekenntnis, das er sprach – „Mein Herr und mein Gott!“ – trug er in die Welt hinaus bis nach Indien. Willibald und Kilian (7. und 8. Juli) brachen von den britischen Inseln aus auf, um auf dem Festland den christlichen Glauben weiterzugeben. Der Kapuzinermöch Laurentius von Brindisi (21. Juli) zog durch weite Teile Europas, um in den Zeiten der Auseinandersetzung mit der Reformation den katholischen Glauben zu stärken. Die heilige Birgitta von Schweden (23. Juli) machte nicht nur vor ihrem Tod eine Wallfahrt ins Heilige Land, sondern auch schon dreißig Jahre zuvor eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Der große Heilige dieses Ortes, Jakobus (25. Juli), zieht bis heute Menschen in seinen Bann und lässt sie auf dem „Camino“, dem Pilgerweg, aus allen Teilen Europas nach Nordspanien ziehen. Gleichsam symbolisch steht uns Christophorus (24. Juli) als Patron der Reisenden vor Augen; Christusträger sein, Christus nachfolgen heißt auch, sich auf den Weg machen, der zu Gott führt. – Der Juli: ein Monat der pilgernden Kirche.

Heiliger im Alltag | Christophorus

 

Das könnte dich auch interessieren …