Bernardo Fritzsche | Religiöses Fasten.

Bernardo Fritzsche
Religiöses Fasten.
Gesundheit für Leib und Seele

Patmos Verlag, Düsseldorf 2008
Brosch., 178 S., Euro 14,90
ISBN: 978-3-491-72530-0

Das Fasten im Sinne der Nahrungsenthaltung aus religiösen Gründen, das alle großen Religionen kennen, ist den christlichen Kirchen einerseits abhanden gekommen; den evangelischen schon länger, den katholischen seit einigen Jahrzehnten. Durch die scheinbar sinnvollere Alternative eines frei gewählten Verzichts („Sieben Wochen ohne“) erscheint es zudem stark relativiert. Andererseits wird es durchaus von einzelnen Gläubigen als Ausdruck der Spiritualität wiederentdeckt und praktiziert – neben anderen Motivationen selbstverständlich. Es bedarf aber der guten Begleitung, zumindest aber der Kenntnis darüber, wie fasten geht, was Fasten ist.
Bernardo Fritzsche, Allgemeinmediziner und mit den Fastenpraktiken verschiedener Religionen aus eigener Erfahrung vertraut, befasst sich in diesem Buch mit der Bedeutung und Praxis des religiösen Fastens, wobei er die christliche Religion etwas stärker im Fokus hat. Nach einem einleitenden Kapitel, in dem er den Unterschied zwischen religiösem Fasten und Heilfasten aufzeigt, wendet er sich der Praxis des religiösen Fastens zu. Hier gibt er nicht nur Hinweise zu Speisen und Getränken, sondern auch zum geistlichen Tun: Beten, meditieren. Das 3. Kapitel stellt Wissenswertes über Gesundheit, Fasten und Religion zusammen; hier werden unter anderem die konkreten Regelungen der verschiedenen Religionen aufgeführt. Dass Fritzsche sein Buch auch als spirituellen Ratgeber im Zusammenhang des Fastens versteht, sieht man nicht zuletzt an seinem Anhang, der eine Sammlung von Gebeten aus den Weltreligionen enthält. Ein Anmerkungsteil und ein Literaturverzeichnis schließt das Buch ab. Fritzsche schreibt wohltuend zurückhaltend, er setzt geschickt seine Zitate ein, so dass sein Buch neben der wirklich guten Information über die körperlichen Vorgänge auch das Geistliche immer im Blick hat, das eine Enthaltung von Speisen und Getränken erst zu einem religiösen Fasten macht.

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