Michaela Klodmann/Franziskus Joest (Hgg.) | Das Gnadenthal-Buch der Gastfreundschaft

Michaela Klodmann/Franziskus Joest (Hgg.)
Das Gnadenthal-Buch der Gastfreundschaft
mit Fotos von Ralf Baumgarten

Präsenz Kunst & Buch
Hünfelden 2008,
96 S., Hardcover, 16,90 Euro
ISBN 978-387630-054-2

Die Xenophilie, das griechische Wort für die Gastfreundschaft, wird in diesem schön gestalteten Buch bedacht und vorgestellt. „Xenos“ bedeutet im Griechischen zunächst den Fremdling, der eindringt in das Gewohnte und Angst macht, den Feind. Diesen aufzunehmen, ihm sogar Freundschaft zu gewähren, ist eine kulturelle Leistung, die sich über viele Jahrhunderte hinweg bei vielen Völkern langsam entwickelt hat: Der Fremdling wird zum Gast, der Besuch zur vertieften Beziehung, die Gebenden werden beschenkt.

In der christlichen Religion vor allem über Matthäus, Kapitel 25 Vers 35 vermittelt („Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen“) wurde die Gastfreundschaft besonders den Klöstern ein wesentliches Merkmal ihrer Spiritualität, doch auch in der alltäglichen Tischgemeinschaft ist sie er-lebbar.

Kurze Darstellungen der Aspekte dieser Gastfreundschaft von verschiedenen Autoren (darunter Romano Guardini und Dietrich Bonhoeffer) sind mit wunderschönen Bildern kombiniert zu einem Buch, das Sehnsucht nach Erfahrung dieser Form des menschlichen Miteinanders macht.

Thematisch etwas unzusammenhängend findet sich in der Mitte des Buches eine „Kleine Hausliturgie“ zur Begrüßung des Sonntags; ein an die jüdische Sabbateröffnung angelehnte Feier mit Brot- und Weinritus, die nicht unproblematisch ist (vgl. dazu das Buch „Den Sonntag eröffnen“ unter /www.liturgieundalltag.de/pages/publikationen/bFCcher.php).

Das Buch ist geprägt auch vom Geist und der Erfahrung der evangelischen Jesus-Bruderschaft, die seit 35 Jahren in der ehemaigen Zisterzienserabtei Gnadenthal (bei Hünfelden) wirkt und viele Gäste beherbergt.

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