Guido Fuchs | Ma(h)l anders

Guido Fuchs
Ma(h)l anders.
Essen und Trinken in Gottesdienst und Kirchenraum
Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2014
Paperback, 20,8 x 13,5 cm , 256 S., 21 Textabbildungen
24,95 Eur[D] / 25,70 Eur[A] / 35,50 CHF UVP
ISBN 978-3-7917-2574-1

„Herr, unser Gott, du hast uns im heiligen Mahl gesättigt.“ So heißt es im Schlussgebet am Pfingstsonntag. Doch wie sieht dieses „Mahl“ aus? Im katholischen Normalfall bedeutet das die Kommunion unter einer Gestalt, der Hostie, die einem, nach meist längerem Anstehen, gereicht wird und eher den Eindruck der „Austeilung eines Arzneimittels“ macht (Martin Kähler). Keine Form, die man im Alltag auch nur ansatzweise als Mahl bezeichnen würde. Dass es anders sein sollte, wird schon aus den Vorgaben des Messbuches deutlich, die auch fast 40 Jahre nach Erscheinen desselben beharrlich ignoriert werden. Dass es anders geht, lässt sich an zahlreichen Gottesdiensten erkennen, die in den verschiedenen christlichen Kirchen in der Erinnerung an Jesu Mahlpraxis gefeiert werden. Und das Abendmahl unter beiderlei Gestalt ist dabei oft genug nur die sakramentale Kernhandlung, die in Zusammenhang steht mit einem wirklichen Essen und Trinken, sei es im Anschluss an den Gottesdienst noch im Kirchenraum, sei es in Verbindung mit dem Gottesdienst oder auch als Gottesdienst an einem Ort, in dem das Essen und Trinken eine besondere Rolle spielt. Und es geht nicht nur um die Eucharistie/das Abendmahl, sondern auch um kleine Formen wie Andachten, Vespern oder Segnungen.
Die Verbindung der Liturgie mit einem Essen und Trinken ist alt bezeugt (z. B. Totenmahl) und hat sich aus alten Zeiten oft noch in Restformen bewahrt (Agape, Artoklasie). Im 20. Jahrhundert wurde auf verschiedene Weise versucht, den Mahlgemeinschaften Jesu gottesdienstlich näher zu kommen: Tischeucharistie, Tischabendmahl, Feierabendmahl. In unserer Zeit spielen oft noch andere Aspekte eine wichtige Rolle: propädeutische Motive (z. B. ein „Sedermahl“ als Hinführung zum Mahlverständnis der Eucharistie), das Motiv der Gastlichkeit, die gottesdienstliche Kommunikation untereinander, die durch das Essen und Trinken besonders gefördert wird, die Sinnenhaftigkeit, also das wirkliche Erleben von „schmeckt und seht“, das aus verschiedenen Gründen wichtig ist (z. B. bei Gottesdiensten mit Demenzkranken) u. a. m.
Die zahlreichen verschiedenen Formen von Verbindungen von Gottesdienst und Mahl werden in vorliegendem Buch anschaulich dargestellt, in ihrer geschichtlichen Entwicklung geschildert und in liturgietheologischer Bedeutung kritisch reflektiert. Auch katholische Gemeinden können das schlechthinnige Zeichen Jesu für das Reich Gottes sehr viel sinnenfälliger zum Ausdruck bringen, als dies vielfach aus schlechter Gewohnheit heraus geschieht. Ein Buch mit einer Fülle von Anregungen!

Beschriebene Formen und „Formate“
Abendmahl mit Abendessen
Agapemahl
Andacht am Kaffeetisch
„Andacht mit Biss“
Artoklasie
„Bet & Breakfast“
Biersegnung mit Verkostung
„Bistrogottesdienst“
Brotsegnung
„Brot- und Weinfeier“
„brunch@home“
„Brunch & pray“
Brunchgottesdienst
„Cappuccino-Gottesdienste“
Dinnerchurch
„Dix mange!“
Erntedankmahl
Essen in der Kirche
Feierabendmahl
Feier Abend Mahl
Feiermahl
„Frauenmahl“Frühschicht mit Frühstück
„Frühstücksandacht“ „Frühstücksgottesdienst“
Gebetsfrühstück
Gottesdienst im Gasthaus (Restaurant)
Gottesdienst in Bäckerei und Weinkeller
„Gottesdienst für Gäste“
Gründonnerstag-Abend(mahl)-Essen
Hauseucharistie
Johannisweinsegnung
„Kaffeegottesdienst“
Kirchendinner
„Kulinarischer Gottesdienst“
Lebensmittelausgabe in der Kirche
Liebesmahl
Liturgisches Abendessen
Ma(h)l anders
Mittagessen in der Kirche
Osternacht mit integriertem Abendessen
Pilgermahl
„Pray & brunch“Sedermahl
„Semmelandacht“
Sonntagseröffnung
Speisensegnung
„Teilete“-Gottesdienst
Tischabendmahl mit anschließendem Essen
Tischeucharistie mit anschließendem Essen
Totenmahl
Transitusfeier
„Ultimo-Gottesdienst“
„Vesperkirche“
„Vesper & vespern“
Weihnachtsmahl mit Armen
Weinsegnung mit Verkostung
„Wirtshausgottesdienst“

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